Apple und Microsoft besitzen mehrere .porn-Domains

2011 beschloss die Internet-Verwaltungsgesellschaft ICANN eine Erweiterung des Adressraums im Internet. Die bisherigen Top-Level-Domains (TLDs) wie .com, .org, .net und die unzähligen Länderdomains sollten um weitere neue TLDs erweitert werden, um dem zunehmenden Angebot im Internet gerecht zuwerden. Alle Internet-Teilnehmer wurden aufgerufen, Vorschläge für neue Domain-Endungen einzureichen. Von den 1930 Einreichungen akzeptierte die ICANN 547. Darunter Domains wie .music, .berlin, .shop, .money, aber auch Domains für Erwacheneninhalte wie .adult, .porn und .xxx.

Die TLDs .porn und .adult befanden sich bis zum 1. April in der sogenannten Sunrise-Phase. Das bedeutet, dass Markenrechtsinhaber, welche beim  Trademark Clearinghouse geführt sind, ein exklusives Vorabrecht zum Erwerb der entsprechenden Markendomains haben. Regulär können die Domains erst ab dem 1. Juni registriert werden. Viele bekannte Stars und Unternehmen nutzen diese Vorabregistrierung zum Schutz ihrer Marke.

So sicherte sich Microsoft die Domains Microsoft.porn, Microsoft.adult sowie Office.porn und Office.adult. Dass dort demnächst unzüchtige Bürofilme mit heißen Sekretärinnen gezeigt werden, ist ebenso unwahrscheinlich, dass aus der Konkurrenzwebsite Apple.porn demnächst Food-Porn-Inhalte syndiziert werden (oder etwa doch?). Auch die Unternehmen BMW und Volkswagen sicherten sich ihre Markendomains und dem US-Popsternchen Taylor Swift gehört nun TaylorSwift.porn. Porsche scheint das Rennen um die Schmuddeldomains eher gelassen zu sehen. Der Autobauer sicherte sich lediglich die Domain Porsche.sexy.

Durch die Vorregistrierung sollen etwaige Markenrechtsstreitigkeiten bereits im Vorfeld ausgeräumt werden. Kritiker, Spaßvögel, Konkurrenten oder schlicht Domainhändler sollen keine Chance erhalten, sich die geschützten Domains zu sichern. Gespannt darf man wohl sein, wer sich die Domains merkel.porn und startup-humor.porn sichern wird.

Titelbild: Francisco Goya [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons