Der deutsche Finanzunternehmer und Selfmade-Milliardär Carsten Maschmeyer (*8. Mai 1959 in Bremen) ist Startup-Investor und Fernsehpersönlichkeit. Er sitzt seit der dritten Staffel 2016 in der Jury der Höhle der Löwen auf VOX und hat seit 2018 seine eigene Startup-Show „Start Up!“ auf Sat.1. Maschmeyer gehört zu den reichsten Deutschen und ist seit 2014 mit der Schauspielerin Veronica Ferres verheiratet.
Carsten Maschmeyers Investitionen
Für seine Startup-Investitionen gründete Carsten Maschmeyer die Seed & Speed GmbH, die in Startup-Unternehmen in der Frühphase investiert. Die Firma versteht sich als Partner für Pro-Seed, Seed und Microfinanzierung. Zusammen mit einem 15 – köpfigen Team aus Internet-Spezialisten, Vertriebprofis und Finanzexperten sucht Maschmeyer nach innovativen Geschäftsideen. Mit der gleichen Investmentgesellschaft ist er auch im Rahmen seiner Sendung „Start up! Wer ist Deutschlands bester Gründer?“ tätig. So tritt Dr. Klaus Schieble, Geschäftsführer der Seed & Speed GmbH, als Experte des Teams Maschmeyer in der Sendung auf.
Maschmeyer investiert bereits seit Jahren über seine Investmentgesellschaft ALSTIN (kurz für: ALternative STrategic INvestments), die ein Teil der Maschmeyer Group ist, in Wachstumsunternehmen. Zu den Beteiligungen gehören 88tc88, Papagei.tv, Mobile Event Guide, Blacklane, pflege.de, Barzahlen und Orderbird.
Über die Paladin Asset Management Investment AG investiert er in börsennotierte Unternehmen wie die mittlerweile insolvente MIFA (Mitteldeutsche Fahrradwerke AG), die GCI mit ihrer Hauptbeteiligung an der Maschinenfabrik Spaichingen oder die Biofrontera AG, welche ein Mittel gegen den Basalzellenkrebs auf den Markt gebracht hat.
Carsten Maschmeyers Investments
Erfolgreiche Deals in der Höhle der Löwen
Hier entsteht eine Übersicht über alle Maschmeyer-Deals. Die dritte Staffel DHDL startet ab dem 23. August auf VOX.
Geplatzte Deals in der Höhle der Löwen
Im Nachgang zur Sendung kommen immer wieder mal Deals nicht zustande, da Investoren und Gründer sich nicht über sämtliche Vertragskonditionen einigen können. Demnächst steht hier eine Übersicht über geplatzte Deals aus „Die Höhle der Löwen“
Carsten Maschmeyer in der „Höhle der Löwen“
In der Höhle der Löwen übernahm Carsten Maschmeyer 2015 den Juryplatz von Vural Öger, der die Sendung verließ. Maschmeyer hat aufgrund seiner Expertise ein ähnliches Investorenprofil wie Frank Thelen mit starkem Technologie-Fokus. Maschmeer verfügt über ausgezeichnete Beziehungen ins Silicon Valley, die Tech- und App-Hochburg der USA. Maschmeyer, der in der Sendung gerne von seiner Ehefrau schwärmt, zeigt sich jedoch stets auch offen für persönliche Geschichten und investiert eher in Projekte, die nicht seinem eigentlichen Fokus entsprechen, sofern ihn die Gründerpersönlichkeiten oder die Innovationskraft der Produkte ansprechen.
Carsten Maschmeyer in „Startup – Wer wird Deutschlands bester Gründer?“
Mit der Sendung „Startup!“ hat Sony Pictures dem Löwen-Milliardär 2018 eine eigene Sendung auf den Leib geschneidert. Maschmeyer kann sich hier von seiner persönlichen Seite als Mentor und Wegweiser für junge Gründer zeigen. Gemeinsam mit seinem Team lässt er vierzehn Kandidaten gegeneinander antreten, die ihre Gründerqualitäten beweisen müssen. Am Ende stellt er eine Million Euro aus eigenen Mitteln, sein Team und sein Netzwerk für eine gemeinsame Gründung zur Verfügung.
Unternehmer, Finanzinvestor, Selfmade-Milliardär
Kaum eine Unternehmerpersönlichkeit ist in Deutschland so bekannt wie Carsten Maschmeyer. Bereits nach dem Abitur und dem anschließenden Wehrdienst kam Maschmeyer in Kontakt mit der Finanzbranche. Zwar begann er zunächst ein Studium der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, arbeitete nebenbei jedoch im Vertrieb der OVB Vermögensberatung AG, so dass er aufgrund seiner Fehlzeiten von der Hochschule exmatrikuliert wurde.
Bis zum Landesdirektor war Carsten Maschmeyer bei der OVB aufgestiegen, als er 1987 kündigte und mit 900.000 DM die Mehrheit am von Kai Lange gegründeten Allgemeinen Wirtschaftsdienst (AWD) sowie dessen Vertriebsleitung übernahm. Er heiratete seine persönliche Assistentin Bettina Lange, die Schwester von Kai Lange. In den 90er Jahren trieb Maschmeyer extrem die Internationalisierung in DACH, Großbritannien, Mittel- und Osteuropa voran und brachte das Unternehmen im Jahr 2000 zu einem Ausgabekurs von 54 Euro je Aktie an die Börse.
Im Dezember 2007 übernahm der Versicherungskonzern Swiss Life den AWD (heute: Swiss Life Select) zu einem Preis von 30 Euro je Aktie. Maßgeblich an der Übernahme beteiligt war Carsten Maschmeyer, der im Rahmen dessen seine 30-prozentige Beteiligung veräußerte. Ein dreiviertel Jahr später veräußerte Maschmeyer an die Swiss Life ein Aktienpaket von 26,75 Prozent Anteil an der AWD-Konkurrentin MLP AG und erhielt im Gegenzug Swiss Life Aktien im Wert von 300 Millionen Schweizer Franken. Nach seinem Ausscheiden als Geschäftsführer des AWD wechselte der gebürtige Bremer in den Vorstand der Swiss Life.
Maschmeyer machte sich 2010 gegen den Atomausstieg stark, investiert über die ALSTRIN allerdings in den Bereich erneuerbarer Energien. Zusammen mit dem Ökonom und Wirtschaftsweisen Bert Rürup gründete Maschmeyer die MaschmeyerRürup AG, die Banken, Versicherungen und Regierungen bei der Alters- und Gesundheitsvorsorge beriet und nach dem Ausscheiden Bert Rürups 2013 liquidiert wurde.
Maschmeyer heiratete 2014 die Schauspielerin Veronica Ferres. Aus erster Ehe hat er zwei Söhne. 2013 wurde sein Vermögen auf eine Milliarde Euro geschätzt. Auf der Liste der reichsten Deutschen belegt er damit Platz 118.
Kontroversen um den AWD
Carsten Maschmeyer ist ebenso bekannt wie umstritten. Dazu trug sowohl das Auftreten des von ihm gegründeten AWD unter seiner Führung und kurz nach seinem Ausscheiden bei, aber auch seine engen Verbindungen zur Politik.
Der AWD soll, so lautet der Vorwurf, Anleger systematisch falsch beraten haben. 6.500 vermeintlich Geschädigte meldeten sich 2009 beim österreichischen Verein für Konsumenteninformation (VKI), der für 2.500 Anleger eine Sammelklage wegen der Vermittlung der im Kurs abgestürzten Immofinanz- und Immoeast-Aktien einreichte. Diese sei vom AWD als sicherer Immobilienfond angeboten worden ohne darauf hinzuweisen, dass es sich um Aktien mit Risiko des Totalverlustes handelte. Die Stiftung Warentest verkündete 2011 über eine Liste von über 34.000 AWD-Kunden zu verfügen, die mit geschlossenen Immobilienfonds der Capital Konsult aus Stuttgart Verluste machten.
Der Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der Swiss Life erfolgte am 7. Dezember 2011, einen Tag nachdem bekannt wurde, dass gegen Maschmeyer und den AWD in Wien eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf systematischen Betrug und Gründung einer kriminellen Vereinigung gestellt wurde (Stern 49/2011). Antragsteller war der VKI, der auch die zivilrechtliche Sammelklage mit einem Streitwert von 40 Millionen Euro führte.
Auch ehemalige Berater und Handelsvertreter des AWD kritisierten das Unternehmen. Grund sei die Inrechnungstellung von Kosten und Gebühren für die Nutzung der AWD-Infrastruktur auch dann, wenn ein Berater nur mäßig erfolgreich war. Die Handelsvertreter konnten dadurch in wirtschaftliche Abhängigkeit und starken Vertriebsdruck geraten. Sie sind im Verein der ehemaligen AWD-Mitarbeiter organisiert.
Die ARD strahlte im Magazin Panorama einen Beitrag mit dem Titel Abzocker Maschmeyer: Liebling der Politik, Freund des Bundespräsidenten aus, der den Fall AWD aus Sicht der Kleinanleger aufrollt. Auch der NDR sendete einen Beitrag unter dem Titel Der Drückerkönig und die Politik. Maschmeyers Anwalt versuchte, vergeblich die Ausstrahlung zu verhindern, jedoch ist es dem NDR mittels einstweiliger Verfügung untersagt, bestimmte Szenen weiterhin zu zeigen. Weiterhin ließ Maschmeyer anwaltlich prüfen, inwieweit er gegen die beteiligten Journalisten juristisch vorgehen könne. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisierte den Unternehmer für diese „Bedrohung von Pressefreiheit und Demokratie“. Maschmeyer wiederum gab an, sich von den Journalisten genötigt, verfolgt und zu Unrecht verdächtigt zu fühlen. Auch die Diffamierung von Tausenden seiner Mitarbeiter wolle er nicht hinnehmen.
Carsten Maschmeyer und Gerhard Schröder
Maschmeyer hat enge Verbindungen in die Politik, insbesondere zu den ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder und Christian Wulff. 1998 finanzierte er anonym mitten im Wahlkampf eine 0,65 Mio DM teure Werbeanzeige unter dem Titel „Der nächste Kanzler muss ein Niedersachse sein“. Auch die Initiative „Handwerk und Mittelstand für Gerhard Schröder“ erhielt nach eigener Aussage eine Wahlkampfspende über 150.000 DM zur Weiterleitung an den späteren Kanzler. Eine derartige Herkunftsverschleierung hätte gegen das Parteienspendengesetz verstoßen und wurde von Maschmeyer sogleich dementiert. 2014 sicherte sich Maschmeyer für 2 Millionen Euro die Rechte an den Schröder-Memoiren. Nach Recherchen des Stern sei das Geschäft bereits 2005 angebahnt worden, nachdem das Alterseinkünftegesetz in Kraft getreten war, von welchem der AWD stark profitierte.
Carsten Maschmeyer und Christian Wulff
Carsten Maschmeyer war eine der Figuren in der Wulff-Affäre, die nach nur anderthalb Jahren Amtszeit zum Rücktritt des Bundespräsidenten Christian Wulff führte.
Wie Ende 2011 bekannt wurde, hatte Carsten Maschmeyer während des Wahlkampfes zum niedersächsischen Ministerpräsidenten die Anzeigenkampagne für das Christian Wulff Interviewbuch „Besser die Wahrheit“ mit fast 43.000 Euro aus seiner Tasche gezahlt. Maschmeyer und Wulff bestritten, dass der Bundespräsident zum damaligen Zeitpunkt von der Herkunft des Geldes gewusst habe.
Auch im Rahmen der Kreditaffäre tauchte Maschmeyers Name auf. Wulff räumte ein, zwischen 2003 und 2010 sechs private Urlaubseinladungen angenommen und kostenlos in privaten Räumlichkeiten befreundeter Personen übernachtet zu haben. In der Ferienanlage von Carsten Maschmeyer auf Mallorca mietete der Bundespräsident sich allerdings nach seiner Ernennung zum Bundespräsidenten ganz regulär ein. Zuvor hatte es jahrelange Gerüchte gegeben, Wulff habe das Geld zur Finanzierung seines Eigenheims von Maschmeyer erhalten. Wie sich herausstellte, hatte Wulff das Geld jedoch von Edith Geerkens erhalten und später in einen Bankkredit abgewandelt.
Weitere Kritik
An seinem 50. Geburtstag erhielt Carsten Maschmeyer 2009 von der Universität Hildesheim die Ehrendoktorwürde verliehen. Da er kurz zuvor der Universität eine Spende von 0,5 Mio Euro zukommen lies, ermittelte kurzzeitig die Antikorruptionsabteilung der Staatsanwaltschaft Hannover. Ein Zusammenhang zwischen Spende und Ehrung konnte jedoch nicht nachgewiesen werden und die Ernennung habe im Ermessensspielraum der Universität gelegen. Die Laudatio hielt Ministerpräsident Christian Wulff.
2014 enthüllte der Spiegel, dass Maschmeyer einen Teil seines Vermögens mit sogenanntem Dividentenstripping gemacht habe. Dividendenstripping bezeichnet den Verkauf einer Aktie kurz vor dem Termin der Dividentenzahlung und Rückkauf derselben Aktie kurz nach dem Dividendentermin. Diese Strategie im Rahmen sogenannter Cum-Ex-Geschäfte, bei denen es zu doppelter Erstattung der nur einmal abgeführten Kapitalertragssteuer kommt, ist umstritten. Während einige sie für Steuerhinterziehung halten, sehen andere in ihr eine legale Methode im Rahmen der Steuergestaltung.
Carsten Maschmeyer im Video
3 Tipps für den Erfolg
https://www.youtube.com/watch?v=5cilVlZEFbY
Bei Sandra Maischberger über die Verbindungen zu Christian Wulff
https://www.youtube.com/watch?v=7bI3x96EtCY
Carsten Maschmeyer gegen sein „Drückerkönig Image“
https://www.youtube.com/watch?v=EGv0eWfpx7M
Carsten Maschmeyer – Vita
- geboren in Bremen am 08.05.1959
- Abitur 1978, danach 2 Jahre Bundeswehr
- Beginn Studium der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover 1980, Exmatrikulation aufgrund von Fehlzeiten 1982
- Vertrieb bei der OVB Vermögensberatung AG 1980
- Aufstieg zum Landesdirektor der OVB 1983
- Kündigung bei OVB 1987 und Einstieg in den AWD 1988
- Hochzeit mit seiner Assistentin Bettina Lange 1989
- Auslandsexpansion ab 1991
- Maschmeyer finanziert Werbekampagne für Gerhard Schröder 1998
- Angebliche Wahlkampfspende mit Herkunftsverschleierung 1998, später Dementi
- Börsengang 2000
- Anbahnung eines Memoiren-Deals mit Gerhard Schröder 2005
- Verkauf an Swiss Life 2007
- Maschmeyer finanziert Anzeigenkampagne für Interviewbuch mit Christian Wulff 2007
- Verkauf eines Aktienpakets der MLP AG und Beteiligung an Swiss Life 2008
- Wechsel von der AWD Geschäftsführung in den Swiss Life Vorstand 2009
- Scheidung von seiner Frau Bettina 2009. Das Paar hat zwei Söhne.
- Maschmeyer beginnt eine Beziehung mit Veronica Ferres 2009
- Förderung der Uni Hildesheim mit 0,5 Mio Euro 2009
- Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Hildesheim 2009
- Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover zum Zusammenhang von Spende und Ehrendoktorwürde eingestellt 2009
- Unterzeichnung des energiepolitischen Apells für Verlängerung der Atomkraftlaufzeiten 2010
- Gründung der MaschmeyerRürup AG mit Bert Rürup 2010
- Einleitung von Strafverfahren gegen Maschmeyer und AWD, Rechtsstreitigkeiten mit Journalisten
- Rücktritt aus dem Vorstand der Swiss Life 2011
- Maschmeyers Name fällt in der Kredit-Affäre um Christian Wulff 2011
- Buchveröffentlichung: „Selfmade – erfolg reich leben“ 2012
- Liquidierung der MaschmeyerRürup AG nach Rückzug Rürups 2013
- Maschmeyers Vermögen wird auf eine Milliarde Euro geschätzt 2013
- Hochzeit mit Veronica Ferres 2014
- Maschmeyer erwirbt Rechte an Schröder-Memoiren für 2 Mio Euro 2014
- Investor bei „Die Höhle der Löwen“ auf VOX seit Staffel 3 (2016)
- Investor und Mentor bei „Startup – Wer wird Deutschlands bester Gründer?“ (2018)
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