„Endlich wieder Arbeit!“ ist der Titel einer Doku Soap, die 2010 bei RTL lief. In insgesamt drei Episoden half Buchautor und Diplom-Psychologe Jürgen Hesse (bekannt als eine Hälfte des Autoren-Duos Hesse/Schrader) Familien, die aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit an der Armutsgrenze leben beim Weg in den Beruf und das Arbeitsleben. Der Jobverlust und die Probleme, ins Berufsleben zurückzukehren, führen für viele Menschen zu einer ernsthaften Lebenskrise. Die bewältigt man nicht nur, aber auch durch Hilfestellung im Bewerbungsprozess. Der Psychologe geht dabei einfühlsam auf die individuellen Lebenssituationen und Herausforderungen der einzelnen Arbeitssuchenden ein.
Die Coaching-Sendung gibt Teilnehmern und Zuschauern wertvolle Tipps zu Bewerbungschreiben, Bewerbungsfotos, Auftreten und Outfit im Bewerbungsgespräch sowie dem Überwinden der inneren Antriebslosigkeit. Jürgen Hesse hilft dabei, diese Hindernisse zu erkennen und im Sinne einer erfolgreichen Stellensuche aus dem Weg zu räumen. Nach der Sendung „Der Arbeitsbeschaffer“ von 2008 ist es bereits der zweite Anlauf von RTL, sich dem Thema Arbeitsvermittlung im Rahmen einer Help- und Coaching-Sendung anzunehmen. Auch dieser Versuch ging leider über drei Episoden nicht hinaus. Produziert wurde die Doku Soap von Time to Talk.
Endlich wieder Arbeit! – Staffel 1
Die Sendung lief immer sonntags kurz vor der Primetime von 19;05 bis 20:15 Uhr auf RTL.
Folge | Erstausstrahlung | Jobsuchende | Zuschauer | Marktanteil (14-49 Jährige) |
Folge 1 | 18. April 2010 | Familie Betzel | 2,99 Mio | 16,2 Prozent |
Folge 2 | 25. April 2010 | Familie Kotzot-Novovic | unbekannt | 13,0 Prozent |
Folge 3 | 02. Mai 2010 | Familie Schneider | 2,78 Mio | 12,5 Prozent |
Die drei Folgen wurden aufgrund der rückläufigen Quoten nicht fortgesetzt. Zu jener Zeit schwächelten alle Help-Formate von RTL etwas, inklusive dem Vorzeige-Helfer Peter Zwegat. Es kann also schlichtweg der falsche Zeitpunkt für das Format gewesen sein.
Die Arbeitssuchenden
Die Sendung konzentriert sich auf Menschen, die durch Schicksalsschläge am Rande der Armutsgrenze leben. Job-Coach Jürgen Hesse analysiert zunächst die Lage, wie es zum Jobverlust kam, welche Anstrengungen schon unternommen wurden und woran diese scheiterten. Er schaut auf die Fähigkeiten der Bewerber und erstellt zusammen mit den Jobsuchenden Strategien, der Arbeitslosigkeit zu entkommen. Dazu gehören auch Bewerbungsunterlagen und Rollenspiele als Gesprächstraining.
Familie Betzel
Familie Betzel sammelt Bewerbungsabsagen. Vater Theo ist Pferdepfleger und seit einem Arbeitsunfall schon zwei Jahre arbeitslos. Der 18-jährige Sohn Benny ist im Berufsvorbereitungsjahr, Tochter Cindy sucht mit 20 Jahren immer noch eine Lehrstelle und ihr 23-jähriger Verlobter Martin, ein gelernter Tischler ist ebenfalls arbeitslos. Zusammen leben sie vom Gehalt der 56-jährigen Mutter, die allerdings gar nicht arbeiten dürfte, da sie seit einem Herzinfarkt arbeitsunfähig ist. Die belastenden NAchtschichten bei der Post bringen die Mutter in ernsthafte Lebensgefahr. Eine harte Nuss gleich zu Beginn für Jürgen Hesse.
Familie Kotzot-Novovic
Sandra und Mirko und Töchterchen Maya sind Familie Kotzot-Novovic aus Frankenberg. Für einen Niedriglohn zu arbeiten kommt für Mirko nicht in Frage. Und überhaupt erhoffen sich die beiden Eltern eine bessere Jobsituation in Köln. Dafür haben sie bereits ihre Wohnung gekündigt, ohne eine neue Bleibe zu haben. Trotz allem Entsetzen des Job-Coaches Jürgen Hesse, springt dieser der Familie bei und gibt Tipps für die Bewerbungsmappe, Stellensuche und fürs Vorstellungsgespräch. So soll es der kleinen, dreiköpfigen Familie gelingen, der Hartz IV Falle zu entkommen.
Familie Schneider
Umgezogen ist auch die fünfköpfige Familie Schneider und zwar von Niedersachsen nach Hamburg. Der Analphabetismus von Vater Gerhard, der nicht schreiben und kaum lesen kann, ist die Hauptursache der Armut und Perspektivlosigkeit. Bisher halfen ihm Freunde beim Verfassen von Bewerbungsschreiben, nun soll es der Jobexperte Jürgen Hesse richten. Vater und Mutter Schneider haben keine Ausbildung und halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Mutter Birgit ist seit zehn Jahren arbeitslos. Nun sind die Kinder aber alt genug, dass auch sie sich wieder in Lohn und Brot bringen lassen möchte.