Die Doku Soap „Junior Chef – Jetzt sind wir dran!“ ist eine dreiteilige Reality Serie, die 2013 auf kabel eins ausgestrahlt wurde. In der Sendung wurde in jeder Episode ein anderes Familienunternehmen besucht. Für eine Woche wurde im Rahmen des Formates der Senior-Chef abgesetzt und der Junior Chef hatte das Sagen. Gemeinsam mit Coach Thomas Ebrahim wurde versucht, in dieser Zeit frischen Wind ins Unternehmen zu bringen und dieses noch zukunftsfähiger zu machen. Die Kosten der Modernisierungen müssen aus dem eigenen Budget der Teilnehmer gestemmt werden. Ähnlich wie bei Einrichtungs-Sendungen wurden die Eltern des Sprößlings erst am Ende der Woche mit allen Veränderungen konfrontiert.
Nicht immer ist es leicht für Familienunternehmen mit Traditionen zu brechen, doch immer mehr Familienunternehmen gehen deshalb im harten Konkurrenzkampf der heutigen Zeit unter. Statt um große Konzerne ging es in der Kabel 1 Sendung um kleinere Betriebe wie die Bäckerei-Konditorei, eine Gaststube und einen Friseursalon. Die drei 85 minütige Episoden wurden jeweils dienstags um 20:15 Uhr ausgestrahlt, also auf dem klassischen späteren Höhle der Löwen Slot.
Junior Chef – Episodenliste
Kabeleins sendete zunächst einen Testballon aus drei Episoden, entschloss sich nach der Ausstrahlung dann aber, keine weitere Folgen produzieren zu lassen. Die staffeln sin in der Kabeleins Mediathek und via Maxdome abrufbar.
Episode | Erstausstrahlung | Betrieb | Zuschauer | Marktanteil (14-49 Jährige) |
Staffel 1 Folge 1 | 22.10.2013 | Bäckerei und Konditorei Wiljo Klein | unbekannt | unbekannt |
Staffel 1 Folge 2 | 29.10.2013 | Schlögl’s Altberliner Gaststube | unbekannt | unbekannt |
Staffel 1 Folge 3 | 05.11.2013 | Friseursalon Fuchsberger | unbekannt | unbekannt |
Die Junior Chefs
Jenny Klein, Bäckerei Klein
Die Bäckerei Wiljo Klein ist einer der ältesten Familienbetriebe Deutschlands und wird seit 1902 bereits in vierter Generation als Familienbetrieb betrieben. Seit ein neuer Konkurrenz-Bäcker 500 Meter entfernt eröffnet hat, laufen die Geschäfte nicht mehr so gut. Zehn Jahre zuvor konnte eine Insolvenz bereits einmal abgewendet werden. Tochter Jenny, die im Betrieb mitarbeitet, gerät immer wieder mit ihren Eltern Anke und Wiljo aneinander. Die Verbesserungsvorschläge der 23-Jährigen stoßen aber regelmäßig auf taube Ohren, dabei möchte sie die Bäckerei eines Tages übernehmen. Unternehmenscoach Thomas Ebrahim stellt gleich zwei Faktoren fest, die ihm nicht gefallen. Die Bäckerei ist im Ort bekannt, aber für Ortsfremde schlecht zu finden. Auch von außen, in der Auslage und im Verkaufsraum macht der Betrieb einen eher altbackenen und zusammengewürfelten Eindruck. Neben dem Kernsortiment gibt es viele verschiedene Spendendosen und Ansichtskarten. Jenny wünscht sich stattdessen ein neues Schaufenster, ein neues Brotregal und einen kleinen Café-Innen- oder Außenbereich. Auch der Discount-Bäcker an der Ecke scheint ein Problem für die Verkaufszahlen zu sein. Der Konkurrent hat eine größere Auswahl, niedrigere Preise und ein modernes Ladenkonzept.
Der Coach schickt die Eltern in eine einwöchige Zwangspause und schon geht es los mit der Entrümpelung und den Umbauarbeiten. Jenny setzt dafür ihr Urlaubsbudget von 2.000 Euro ein und holt sich Unterstützung von ihrem Bruder, ihrem Lebensgefährten und einem befreundeten Architekten. Auch der defekte alte Brotbackofen fliegt raus und schafft mehr Raum im Verkaufsraum. Während den Arbeiten muss aber auch das Tagesgeschäft aufrecht erhalten werden. Die Nerven bei der Junior-Chefin liegen blank. Das fällt auch dem Coach im Coachinggespräch auf. Für den Finaltag hat sich die Juniorin eine tolle Idee einfallen lassen: Ein Tag der offenen Tür mit Kinderbacken und selbstgemachtem Eis. Die Pressetermine mit ZEitungs- und Radiointerview fallen der jungen Frau aber sichtlich schwer. Am Ende geht aber alles gut. Der Laden bekommt ein schickes Interrieur mit alten Fotos der Traditionsbäckerei, eine neues Firmenschild und Sitzbereiche vor der Tür. Die Eltern sind begeistert und auch die Neueröffnung ist ein großer Erfolg.
Alexander Schlögl, Schlögl’s Altberliner Gaststube
Mitten in Berlin leigt der Traditionsbetrieb der Familie Schlögl. In der Gaststube gibt es beim saisonal schwankenden Umsatz noch Luft nach oben. Junior-Chef Alexander Schlögl und seine Frau Katharina wollen den Betrieb in ein paar Jahren übernehmen, doch die Eltern Monika und Gerd blocken seine Vorschläge derzeit noch ab. Bei den Touristen ist das Restaurant sehr beliebt, aber die Stammgäste bleiben leider aus. Damit der Junior-Chef die Gaststätte eines Tages übernehmen kann, muss noch einiges geschehen. Der gelernte Fleischermeister stieg ohne zu zögern in den Familienbetrieb ein, nachdem sein Vater nach einem Schlaganfall in den vorzeitigen Ruhestand ging. Der Sohn hat viele gute Ideen. Vor allem die Auffindbarkeit des Ladens soll durch bessere Ausschilderung optimiert werden, der Gastraum soll freundlicher und vom Altberliner Nippes befreit werden, an dem die Mutter so sehr hängt. Schließlich möchte der Sohn für den Außenbereich neue, schicke Tische anschaffen und ab sofort richtig frisch Kochen. Damit sein Budget nicht allzu sehr strapaziert wird, holt er sich die Brauerei mit an Bord, die einen Teil der Umbauten mitfinanziert. Dafür muss lediglich der Vertrag entsprechend verlängert werden. Von seinen 2.500 Euro Budget bleiben somit am Ende 1.000 Euro übrig. Eine Gute Idee, findet auch Coach Thomas Ebrahim, der die Eltern in weiser Voraussicht eine Woche lang in den Urlaub geschickt hat. Währenddessen läuft in der Gaststube der Betrieb weiter. Der Coach ist beeindruckt von dem Junior-Paar, das nicht nur den Laden wuppt, sondern außer bei den Elektroarbeiten auch überall selbst Hand anlegt. Speisekarte und Dekoration des Gastraumes werden nach und nach verschlankt. Alles, was kaum bestellt wird und nicht Schnitzel oder Berliner Gericht ist, fliegt von der Karte. Als der Junior auch den Bildern and er Wand zuleibe rückt und diese gegen modernere Kunst austauschen möchte, wird es seiner Frau zu viel. Die Sorge, dass die Mutter damit nicht einverstanden sein könnte, ist groß. Die Eltern aber sind hellauf begeistert von den Veränderungen und es gibt am Ende ein freudiges Wiedersehen.
Sven Fuchsberger, Friseursalon Fuchsberger
Der Salon Fuchsberger ist Ulms ältester Friseurbetrieb, gegründet 1919. Das Familienunternehmen wird bereits in vierter Generation geführt. Tradition wird bei Seniorchef Gerd Fuchsberger groß geschrieben. Junior Sven sieht hingegen die Notwendigkeit, das Geschäft zu modernisieren, um auch dauerhaft am Markt bestehen zu können. Er möchte den Salon renovieren, um endlich auch jüngeres Publikum anzuziehen. Der Senior aber hängt am Salon so wie er ist. Er verbindet mit ihm die Erinnerung an seine verstorbene Frau Ute. Auch unter den Angestellten schwelt der Streit, den Senior- und Junior-Chef austragen. Dass der Laden nicht läuft ist jedoch offensichtlich. Junior Sven muss einmal die Woche in einer nahegelegenen Kaserne als Friseur arbeiten und frisiert dabei pro Schicht 20 Soldaten.
Seine Kunden möchte er mit einer Kaffeetheke und einer Kinderecke ansprechen und in den Frisiersalon locken. Coach Thomas Ebrahim checkt zunächst die Lage. Über 100 Frisiersalons gibt es in der Stadt mit perfekter Ausrichtung, um Laufkundschaft anzusprechen und besser aufzufinden sind als der Salon Fuchsberger. Auch das Konzept des Ladens ist für ihn nicht sofort ersichtlich. Der Coach gibt deshalb als erste Hausaufgabe die Herausarbeitung von Alleinstellungsmerkmalen und die Definition der Zielgruppe. Der Junior möchte gerne junge Familien ansprechen. Dafür soll ein neues Farbkonzept her und die überladene Urkundenwand soll weichen. 5.000 Euro aus seiner Altersvorsorge sollen in die Renovierung fließen. Coach Ebrahim schickt derzeit den Senior für eine Woche ins Hotel. Dia Umbauarbeiten sind erfolgreich und am Ende kommt der Senior wieder zurück. Coach Ebrahim redet zuvor dem dem Junior ins Gewissen, sich als Führungskraft und Unternehmer noch weiterzuentwickeln. Dem Senior kommen derweil die Tränen, als er den schönen neuen Laden und die Andenken-Ecke für seine verstorbene Frau zu Gesicht bekommt.