Es wäre so einfach, es auf eine unausgereifte Software oder Hardware zu schieben. Die Technologie der selbstfahrenden Autos steckt noch in den Kinderschuhen. 50 selbstfahrende Autos hatte Google im Jahr 2015 auf den kalifornischen Straßen, um das System der Selbstlenkung zu testen. Mit Sensoren sind die Wagen ausgestattet und Computer treffen die Entscheidung, um abgebremst oder ausgewichen, Gas gegeben oder angehalten werden soll.
Trotzdem kommt es immer wieder zu kleineren Unfällen. Elf an der Zahl auf den ersten 2,7 Millionen gefahrenen Kilometern. Das klingt gar nicht mal so viel. Und was noch besser erscheint: Laut Entwicklern des Technologie-Konzerns sei in keinem Fall die künstliche Intelligenz des Wagens schuld gewesen. Viel mehr seien die meisten Unfälle leichte Zusammenstöße gewesen, bei denen das selbstfahrende Auto von anderen Verkehrsteilnehmern gerammt wurde. Verletzt wurde nach Unternehmensangaben ebenfalls niemand.
Sind die Google Roboter am Ende also doch die besseren Autofahrer? Selbstfahrende Autos werden im Laufe der nächsten Jahrzehnte kommen. Die Google Tests zeigen, dass die Marktreife nicht mehr weit ist. Vor allem will Google mit der Initiative dazu beitragen, die Straßen sicherer zu machen. 33.000 Verkehrstote verzeichnen alleine die USA jedes Jahr. 94 Prozent davon werden durch Fahrfehler verursacht. Die Hälfte aller schweren Unfälle ereignen sich auf Kreuzungen mit Fußgängern oder anderen Verkehrsteilnehmern, die die rote Ampel überfahren.
Und noch etwas gutes haben die kleinen Verkehrsunfälle der Google-Autos. Normalerweise werden so unbedeutende Unfälle nicht bei der Polizei oder bei den Versicherungen gemeldet. Daher sind sie nahezu unerforscht. Mit jedem Unfall sammelt Google also Daten, um zukünftig die Straßensicherheit zu erhöhen.
Auch den Reisekomfort erhöht es ungemein, wenn man vom Fahrer zum Passagier wird. Die Fahrstrecke kann dann zum Lesen, Schlafen oder Arbeiten genutzt werden. Somit hat Google wieder einmal die Chance, unsere Art zu Leben zu verändern.