Für 150.000 Euro gibt Harald Schmidt ab sofort Privatvorstellungen seiner Late Night Show als Firmenevent für rund 200 Gäste. Nach dem endgültigen Aus der Harald Schmidt Show am 13. März 2014 gingen Abseits der Fernsehkameras am 2. Juli noch einmal die Lichter an. Aufgrund des Quotendrucks, so liest man es, entschied sich der Bezahlsender Sky, die Sendung nicht weiter fortzusetzen. Kein Grund für Schmidt, die Flinte ins Korn zu werfen, denn in der Brust des Entertainers schlug immer schon ein Theater-Herz. So kam es, dass im Studio 449 noch eine letzte Harald Schmidt Show aufgeführt wurde – Als Firmenevent einer PR-Firma für deren Mitarbeiter und exklusive Gäste. 150.000 Euro soll die Veranstaltung den zahlenden Kunden gekostet haben.
Mit dabei waren alle Elemente, die man aus der Sendung kennt: Der Stand-Up, in dem es um Klaus Kleber, Nato-Generalsekretärs Fogh Rasmussen und das Freistoß-Spray im Fußball ging. Musik lieferten Helmut Zerlett und Band. Eine Szene aus dem Film „Wall Street“ wurde mit den Studiogästen nachsynchronisiert. Mit Playmobil wurde eine wichtige Epoche der Menschheitsgeschichte nachgespielt. Die war allerdings ganz auf den Kunden abgestimmt, handelte es sich doch um die Firmengeschichte der PR-Agentur Instinctif Partners. Das von Ulrich Stockheim gegründete Unternehmen Stockheim Media, welches zwei Monate zuvor in Instinctif Partners umfirmierte, war es, welches für die Veranstaltung bezahlte. Stockheim und Schmidt sind ehemalige Büronachbarn und trafen sich zufällig am Flughafen. Dabei soll ihnen auch die Idee für das ungewöhnliche Projekt gekommen sein. Auszüge der Show, die eine Zeit lang auf Youtube zu sehen waren, sind inzwischen wieder offline.
Die Privatshow mit anschließendem Empfang im Studiofoyer unter dem Titel „Harald Schmidt Show Spezial“ könnte als Alternative für Firmenveranstaltungen aller Art Schule machen. Stockheim und Bonito TV gaben an, künftig gemeinsam maßgefertigte Schmidtshows an Firmen vermarkten zu wollen, die laut Schmidt dem Maß an Unterhaltung gewachsen seien. Es dürfte sich dabei jedoch um einen selbstironischen PR-Gag gehandelt haben. Obwohl bekannt wurde, dass sowohl eine Bank als auch eine Versicherung 2014 unmittelbar Interesse angemeldet hatten, wurde bis heute keine weitere Inszenierung bekannt.