Eine der Paraderollen von Oliver Pocher in der ARD-Sendung „Schmidt & Pocher“ war 2008 Morta Deller. Der vermeintliche Zauberer aus Finnland war eine Parodie auf die Sendung „The Next Uri Geller“ sowie eine Anspielung auf dessen Namen. Morta Deller ist laut seiner fiktiven Biografie bei Wölfen aufgewachsen, hat sich all seine Tricks selbst beigebracht und ist der vermutlich größte Mentalist, den wir je hatten.
Morta Deller vereinte in seinem Auftreten und seinen Tricks Charakteristika von Vincent Raven, David Copperfield und Uri Geller in sich. Seinen ersten Auftritt hatte Morta bei Schmidt & Pocher am 24. Januar 2008. Bereits eine Woche später traf er in der Sendung auf Uri Geller, der als Talkgast geladen war. Pocher spielte vor ihm seine Nummer und Uri Geller gab den Juror, der die Tricks des begabten Nachwuchsmagiers beurteilte und lobte. Medienberichten zufolge soll Geller anschließend jedoch wütend gewesen sein, dass er kaum Gelegenheit hatte, über seine eigene Show zu sprechen.
Insgesamt brachte es Morta Deller auf nur vier Auftritte bei Schmidt & Pocher. Diese blieben dem Publikum aber besonders im Bewusstsein. Morta Deller wirkte jedoch auch außerhalb des ARD-Formates weiter seine Wunder. In der Sendung „The Next Uri Geller“ vom 4. März 2008, in der der Gewinner der Sendung Vincent Raven gegen internationale Konkurrenz antreten durfte, hatte Morta Deller einen Gastauftritt und zauberte mit Verona Pooth. Uri Geller bewies durch diesen ungewöhnlichen Gastauftritt Selbstironie und räumte mit den Gerüchten auf, er sei wütend auf Pocher. Auch bei „Stars in der Manege“ im Dezember 2008 sowie in seinem Bühnenprogramm „Gefährliches Halbwissen“ schlüpfte Pocher noch einmal in die Mentalisten-Verkleidung.
Morta Dellers erster Auftritt
Harald zeigte sich am 24. Januar 2018 beeindruckt von der Show „The Next Uri Geller“. Er hat eine Show gesehen, bei der jemand in eine Schlinge springt, ohne zu wissen, ob diese zu geht oder nicht. Olli wies ihn darauf hin, dass es sich um etwas anderes, einen irakischen Diktator, gehandelt hat. Es gäbe da aber einen kommenden Mentalisten, der alle anderen in den Schatten stellen könnte.
Morta Dellers Kunst schien zunächst vor allem darin zu bestehen, die Umwelt mit Kraft seiner Gedanken zu kontrollieren. Der schwarzhaarige Magier im weißen Hemd bewegte mit Tai Chi artigen Bewegungen kraft seiner Gedanken Rolltreppen, Tauben, Parkhausschranken, Fahrstühle, Schiebetüren, elektrische Fensterheber, Kaffeevollautomaten, Heckklappenöffner und sogar eine U-Bahn. Der lustige Einspieler ist jedoch keine Erfindung Pochers und der Show-Autoren sondern eine Adaption des Comedy-Magiers Daniel Chesterfield, einer David Copperfield-Parodie, von der später auch Ausschnitte in der Show gezeigt wurden. Hinter Chesterfield steckte der belgische Schauspieler Chris van den Durpel.
Anlässlich der anstehenden Hessenwahl und der im Wahlkampf thematisierten steigenden Jugendkriminalität, fand in der gleichen Sendung ein großes Live-Experiment statt. Der Mentalist identifizierte im Publikum einen jugendlichen Kriminellen. „Echt, live und ohne Schnitt“ fragte er den Teilnehmer nach seinem Namen und kommentierte diesen sogleich mit einem „Das wusst‘ ich“.
Um den Probanten für die Gesellschaft und für Deutschland massiv zu verändern, zauberte Morta Deller dessen Pass weg. „Das wird UNS enorm helfen,“ erklärte er dem Publikum. Anschließend entfernte er den jungen Mann aus der Gesellschaft, indem er ihn mit den Worten „Achad Shtaim Shalosch“ aus dem Studio schickte.
Die Zuschauer waren wie in der Sendung „The Next Uri Geller“ angehalten, den Trick aufgrund seiner Gefährlichkeit zuhause nicht nachzumachen, Reaktionen aber zu filmen und einzuschicken.
Morta Deller trifft auf Uri Geller
Am 31. Januar 2008 war der große Uri Geller bei Schmidt & Pocher zu Gast. Der produzierte seine Erfolgsshow gerade für Holland, Deutschland, Ungarn und Russland und befand sich auf großer Werbetour. Im Gespräch sprach Uri Geller über sein T-Shirt sprach, machte einen Löffel-Gag und versuchte, Helmut Schmidt durch das Zählen von Eins bis Drei auf Hebräisch vom Rauchen abzubringen. Geller sprach über die verwandschaftlichen Beziehungen seiner Mutter zu Siegmund Freud. Dann trat Pocher in seiner Rolle als Morta Deller auf.
Uri Geller sprang sofort in seine Juroren-Rolle aus „The Next Uri Geller“. Deller stellte sein Programm vor. Er habe einen Zaubertrick mit einem Zauberkasten geübt, könne einen Löffel verbiegen, Gedanken lesen und höre Stimmen. Begleitet wurde Morta Deller von einem weißen Papagei. Mit einem Toaster als Zauberkasten ließ er zwei Scheiben Toast verschwinden. Auf das Brot, dass steinhart erhitzt wieder erscheinen wird, werde er eine Comicfigur mit seinen Gedanken heraufzaubern. Die Comicfigur ist die, die Harald ihm per Gedankenübertragung sendet. „Kleine Einschränkung: Sie muss von Walt Disney sein, Goofy und Pluto gelten nicht, auch Donald Duck nicht. Im Idealfall eine Maus“.
Zur Überbrückung der Wartezeit auf die fertigen Toastscheiben, verbog Morta Deller mit reiner Muskelkraft einen Löffel. Anschließend führte er eine Nummer mit seinem Vogel „Piep Matz“ vor, einem Raben, der sich als Papagei verkleidet hat. Deller traf den Vogel, als dieser ihm im Alter von Sieben zuflog, als er gerade mit seinem Auto zur Schule fuhr. Durch Fütterung brachte er ihn dazu, zu essen. Anschließend ließ er Schmidt eine Furcht auf ein Blatt Papier schreiben, die er anschließend riet und mithilfe des Vogels wegzauberte.
Uri Geller betätigte sich daraufhin wie in seiner Show als Juror. Morta Dellers Fähigkeit, Energie zu übertragen sei erstaunlich. Die Kraft, mit dem verkleideten Raben zu kommunizieren sei unglaublich. Geller bot dem Nachwuchsmagier einen Vertrag an, um ihn mit nach Las Vegas zu nehmen und Millionen zu machen. Morta Deller, der die Millionen aber lieber alleine machen würde, lud sich daraufhin selbst in Gellers Sendung ein und der Showmaster sagte spontan zu.
Während des Abspanns der Sendung war in Kameraschwenks durchs Studio zu sehen, wie Geller sich echauffierte, Pocher so etwas wie einen Vogel zeigte, wild gestikulierte und von Schmidt scheinbar die Herausgabe des Ablaufplans verlangte. Die beiden Moderatoren schienen beschwichtigend auf ihn einzuwirken. Erst als Pocher ihn offenbar darauf hinwies, dass die Kamera noch laufe, entspannte sich die Situation schlagartig. Einige Medienberichte mutmaßten daher, Geller sei in die Showeinlage nicht eingeweiht gewesen oder aber habe die 5 Minuten Redezeit zur Bewerbung seiner Show als zu wenig empfunden. Offizielle Stellungnahmen gab es keine zu dem Auftritt. Pocher nahm jedoch später als Morta Deller an Gellers Show teil.
Zuschauerreaktionen
In der darauffolgenden Sendung vom 7. Februar 2008 zeigten Schmidt &Pocher in einem Einspieler die Reaktionen vermeintlicher Zuschauer auf die Fernsehmagie Morta Dellers. Eva und Ralf aus Köln-Mülheim konnten aufgrund eines verbogenen Löffels keine Drogen mehr nehmen. Christian aus Mönchengladbach hatte wechselnde Programme im Fernseher und Markus aus Freiburg begegnete einem Geist in der Teeküche.
Unglaubliches Live-Experiment
Am 28. Februar 2008, eine Woche vor dem Auftritt in Uri Gellers Show, war Morta Deller noch einmal bei Schmidt & Pocher mit einem Live-Experiment zu sehen. Er forderte die Fernsehzuschauer auf, ein Festnetztelefon zu holen. Auf Kommando des Magiers waren die Zuschauer angehalten, den Hörer abzunehmen und dem Signal zu lauschen, dass er jedem, der zuhause ein Telefon hat, sendete.
Mit Morta Deller im Studio war das gerupfte Hähnchen Chicken, genannt „Ken“. Über seinen toten Freund, kommunizierte Deller mit der Geisterwelt. Während Deller sich die Augen verbinden ließ, solle Ken für ihn sehen. In einem Umschlag hielt Morta Deller Daten des Zuschauers, die niemand sonst wissen konnte. Schmidt suchte aus dem Publikum einen älteren Herren aus. Morta Deller erkannte richtig, dass der Mann männlich ist und zwei Kinder hat, deren Alter er korrekt schätzte.
Ken übermittelte an seinen Meister außerdem, dass der Kandidat eine Sehschwäche hat und somit Brillenträger ist, sowie das korrekte Geburtsdatum. Im Umschlag befanden sich Personalausweisnummer und Ablaufdatum des Zuschauers. Wie sich herausstellte, hatte Harald zufällig den Vater von Oliver Pocher aus dem Publikum ausgewählt. Gerhard Pocher und Morta Deller kannten sich zuvor jedoch nicht, wie beide glaubhaft versicherten.
Morta Deller in New York
In der gleichen Sendung zeigten Schmidt und Pocher Einspieler, die Morta Deller in New York gedreht hat. Der Mentalist erkannte, dass ein Mann auf der Straße gerne Musik hörte und ein anderer rauchte. Er erinnerte sich korrekt, dass eine Touristin ihm gerade erzählt hatte, aus Hong Kong zu kommen und erkannte einen Police Officer lediglich an seiner Uniform. Das gleiche gelang ihm bei einem DHL-Boten. Auch gelang es ihm wieder einmal, etliche Gegenstände und sogar Lichter mit der Kraft seiner Gedanken zu bewegen.
Gastauftritt bei „The Next Uri Geller“
Am 4. März 2008 trat Morta Deller in der Sendung „The Next Uri Geller“ vor großem Studiopublikum auf. Bereits zu Anfang kündigte er ein großes Zeitexperiment an („Das heißt, es dauert ein wenig“). Außerdem sendete eine Energie sowie eine Sprache über eine Geheimnummer an die Zuschauer.
Deller forderte die Zuschauer auf, sich sofort eine Getränkedose aus dem Kühlschrank zu holen. Unter Aufsagen der magischen Worte „Schere, Stein, Papier“ ließ er die Zuschauer die Dose in die Herzhand nehmen. Anschließend sollten die Zuschauer dies unter Schütteln der Dose wiederholen und diese anschließend öffnen. So wollte Morta Deller eine „unglaubliche Energie“ in die Dosen der Fernsehzuschauer übermitteln.
Im nächsten Trick ließ er die Zuschauer eine magische Nummer anrufen. Kraft seiner Gedanken übermittelte er ihnen dabei einen Satz, den sie am Telefon hören konnten. Dieser Satz war auch auf einem Stück Pergament in einer vor der Sendung verschlossenen Box geschrieben und lautete „Beim nächsten Ton ist es 22:15 Uhr und 10 Sekunden. Tuuut.“.
Mitten in der Nummer flog Morta Deller ein Gedanke von Verona Pooth zu, die im Prominenten-Panel der Show saß. Dieser Gedanke lautete „Wo Geld?“ und spielte auf die kürzlich sehr medienwirksam vollzogene Firmenpleite von Veronas Ehemann Franjo an. Die Moderatorin nahm es mit viel Humor.
Es folgte noch ein Kartentrick mit einem Prominenten. Da er von Jeanette Biedermann offenbar keine Gedanken empfing, holte er Verona Pooth auf die Bühne. Auf einer Vogelstange saß ein gerupftes Hähnchen, dass Deller erneut als „Chic Ken“ vorstellte und mit dem er „Schalam didam“ kommunizierte. Der ehemaligen GZSZ-Schauspielerin Jeanette Biedermann prophezeit er mitten in der Nummer: „Ich seh‘ in dein Herz. Ich sehe gute Zeiten, schlechte Zeiten. Ein Schicksal, das neu beginnt“ und forderte sie dazu auf, darüber nachzudenken.
Dann aber empfing er die Schwingungen von Chic Ken. Verona erhielt ein Messer mit den sie eine Karte aus dem auf den Boden geworfenen Kartenspiel aufheben sollte. Morta Deller forderte sie auf, ihre Herzhand auf ihre Brust zu legen… und an ihr herumzuspielen. Am Ende stellte sich heraus, dass die von Verona gezogene Karte, der Pik Bube, genau wie alle anderen Karten des Kartenspiels auf einer zuvor vorbereiteten Pappe abgedruckt war.
Gastauftritt bei „Stars in der Manege“
Im Dezember 2008 nahm Oliver Pocher in seiner Rolle als Morta Deller an der letztmalig produzierten Benefiz-Show „Stars in der Manege“ teil. Unter anderem ließ er seine Assistentin, Model und Schauspielerin Susan Hoecke, schlafend auf einem Stuhl schweben, um sie dann mit den Worten „Winterschlussverkauf“ aufzuwecken. Ein weiteres Highlight seines Auftritts war der „Souvlaki-Trick“, der gläserne Sarg. Bei diesem Trick führte er Schwerter in eine Glasbox ein, in der seine Assistentin, saß, ohne diese dabei aufzuspießen. Anschließend wurde die Box verhüllt und er tauschte vermeintlich mit ihr die Plätze, trat anschließend jedoch von der Bühnenseite wieder auf.
Street Magic mit Morta Deller
2009 ging die zweite und letzte Staffel von Uri Gellers Show zu Ende. Basierend auf dem Format „Street Magic mit Farid“, einem Teilnehmer der ersten Staffel und neuem TV-Magier präsentierten Schmidt & Pocher in der Sendung vom 5. März 2009 „Street Magic mit Morta Deller“. Der beliebte Täuschungskünstler mischte sich wieder einmal unter das Volk auf der Straße und sagte voraus, dass sich eine Kofferraumtür öffnen werde, erkannte sofort, dass eine Passantin es eilig hatte und nicht mit ihm reden wollte und riet den Kontostand und die PIN-Nummer einer Frau, die vor ihm am Bankautomaten stand.
Er zeichnete die Unterwäsche einer Verkäuferin (BH und Slip) und riet die Farbe des Slips ihrer Kollegin (Weiß mit einem Hauch Ocker vorne). Anschließend füllte Deller Milch in eine Zeitung und zauberte sie fast ohne Kameraschnitt wieder trocken. Vor drei Jugendlichen begann er zu schweben und der Verkäuferin eines Taschenladens zauberte er mit dem Geräusch einer piepsenden Sicherheitsschleuse drei Handtaschen weg.
Durch das Ende von „Schmidt & Pocher“ kam Morta Deller fortan nicht mehr in der Sendung vor.