Gesucht hatte er eigentlich nur 10 USD, weil er sich mal wieder einen Kartoffelsalat machen wollte. Der User Zack Brown hatte eigentlich eher einen Scherz im Sinn, als er 2014 sein Crowdfunding-Projekt bei Kickstarter einstellte. Nicht einmal das genaue Rezept schwebte ihm vor. Er hatte einfach nur Lust auf einen leckeren selbstgemachten Salat aus Kartoffeln. Eine Einschränkung gab es allerdings auch noch: „Er könnte nicht so gut werden. Es ist mein erster Kartoffelsalat“, gab er auf der Projektseite bekannt.
6.911 Unterstützer fanden sich innerhalb eines Monats für dieses kuriose Vorhaben und spendeten 55.492 US-Dollar (Rund 43.500 EUR). Weltweit fand das Crowdfunding für den Salat ein großes Medienecho. Jedem Unterstützer, der einen Dollar gab, hatte der Kartoffelsalat-Macher versprochen, den Namen des Spanders beim Salat zubereiten laut auszusprechen und ihn anschließend auf der Website zu veröffentlichen.
Ab zwei Dollar sollte es ein Foto der Zubereitung geben, ab 5 Euro gab es einen Bissen ab und die Möglichkeit, die Zutaten mit auszuwählen. Das Premium-Paket für 10 USD beinhaltete die Möglichkeit, der Salatzubereitung in der Küche persönlich beizuwohnen. Zack Danger Brown sollte jedoch eine große Küche haben, denn insgesamt sicherten sich 464 User diese Konditionen. Für 20 USD wurde zusätzlich der Name in eine Kartoffel geschnitzt, die später für den Salat verwendet wurde. Zudem gab es ein Haiku über Kartoffelsalat. Das wollten aber nur noch 4 User.
Das Funding-Ziel von 10 Dollar war schnell erreicht. Bei einem Überfunding ab 100 Dollar sollte es zwei verschiedene Salate geben, ab 1000 USD einen Livestream, ab 3.000 USD sollte eine Halle angemietet werden. Das alles stoppte die Kartoffelsalat-verrückten Internet-Nutzer aber nicht und am Ende kamen sagenhafte 55.500 USD zusammen.
Auch ein Kartoffel-Produzent aus Idaho und ein Mayonnaise-Hersteller sahen ihre Chance, ihre Marken Bekanntschaft zu steigern und luden Brown zu sich ein. Der Projektinitiator durfte auf einem Bauernhof Traktor fahren und Kartoffeln ernten. Kurzerhand organisierte Zack Brown ein Kartoffelsalat-Festival („Potato Stock“ in Anlehnung an Woodstock). Die Namen aller Spender im Livestream vorzulesen dauerte über vier Stunden. Die Unterstützer bekamen Kartoffelsalat, Mützen und T-Shirts. Die Einnahmen und womöglich übrige Spenden aus dem Kickstarter-Projekt plante er in einen Fonds zu investieren, welcher gemeinnützigen Organisationen zugute kommen sollte.
Das finale Kartoffelsalat-Rezept enthielt Mayonnaise, Apfelessig, Erbsen, Pesto, getrocknete Tomaten, Olivenöl, Käse, Bauchspeck und natürlich Kartoffeln.
https://www.youtube.com/watch?v=5f3RZSTBu-w