„Da haben Sie einen in Ihren eigenen Reihen, Frau Ministerpräsidentin!“ – Christian Lindner zeigt mit spitzem Finger in die SPD Fraktion. „Sie haben einen, der nicht zuhört, was Sie machen. Das ist Ihr Kollege. Das ist einer der Gründe, warum die Menschen heute lieber in den öffentlichen Dienst gehen statt ein Unternehmen zu gründen.“ Was folgt ist die legendäre #Wutrede des FDP Bundesvorsitzenden, die im Internet ein viraler Hit geworden ist.
https://www.youtube.com/watch?v=skvOKFbtr3E
Die Gesten werden eckig, die versönlichen Töne in Richtung des politischen Gegners weichen hämischen Fingerzeigen. Christian Lindner sprach gerade im NRW-Landtag über Gründerkultur und dass man auch scheitern dürfen sollte, als ihm SPD-Mann Volker Münchow einen Elfmeter vor die Füße legte. „Da kennen Sie sich ja aus,“ hatte er zwischen gerufen und spielte damit auf Lindners Vergangenheit an, in der er ein Startup gegen die Wand fuhr, weil niemand seine virtuelle Päpstin kaufen wollte.
Der Zwischenrufer störte nicht zum ersten Mal und fühlte sich daher sicher. Lindner aber holte zum Gegenschlag aus und legte ein leidenschaftliches Plädoyer für die Gründerkultur hin. Blöd auch, dass selbst die SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sich wenige Minuten vorher erst dafür ausgesprochen hatte, gescheiterte Gründer nicht lebenslänglich zu stigmatisieren. Der SPD-Abgeordnete war vor dem Landtag bloßgestellt und musste noch viel mehr Häme einstecken, als das Video viral die Runde machte und ca 3 Millionen Mal aufgerufen wurde. Sämtliche Zeitungen und Magazine in Deutschland und sogar einige ausländische Medien berichteten über Münchows peinlichen Zwischenruf.
Christian Lindner hingegen ging als strahlender Sieger aus der Debatte und hatte endlich öffentlich sein biografisches Stigma abgelegt. Das ihm das Freude bereitete, sah man ihm an. So konnte er sich gegen Ende der Wutrede auch das Grinsen nicht mehr verkneifen und schloss mit einem „So, das hat Spaß gemacht!“
Links zum Thema
Reaktionen auf Lindners Wutrede
Christian Lindner (FDP) im Gründerporträt
Die Wutrede im Volltext und Kontext