Skurrile Produkte: Der Stein im Lederetui

Der amerikanische Hersteller Made Solid stellt üblicherweise Lederwaren her. In Handarbeit und inspiriert von der Geschichte und dem Lebensstil Kaliforniens. So steht es zumindest auf der Website des Unternehmens aus Los Angeles. Das Leder wird beim besten Ledergerber der Gegend bezogen, der noch wie 1881 das Leder gerbt, und in liebevoller Handarbeit zu Taschen, Armbändern und sogar Ledervasen gefertigt.

Was aber schenkt man jemandem, der schon alles inklusive einer Ledervase hat. Diese Frage scheint man sich auch bei Made Solid gestellt zu haben. Die Antwort: Ein „handgefertigter“ Stein im Lederetui. Stolze 85 Dollar soll die Alltagskunst kosten. Vertrieben wird der Stein über den Onlineshop und in den Filialen der 115 Jahre alten Traditions-Handelskette Nordstrom, die einer der Handelspartner des Herstellers ist. Was man mit dem Stein macht, können weder Made Solid noch Nordstrom so genau sagen.

Auch Stein-Designer Peter Maxwell hält sich bedeckt. Der Stein, der dank des Lederetuis geschützt ist und sich überall mit hinnehmen lässt, könnte als Briefbeschwerer oder Türstopper dienen, als Kunstgegenstand oder als Gesprächseinstieg. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und genau das macht offenbar den reiz aus, wie die lange Liste an User-Kommentaren zeigt. Solide sind allerdings die Gewinnspannen. Aufgrund der starken Medienresonanz war der Stein mit dem stolzen Preis von 85 Dollar binnen kürzester Zeit ausverkauft. Auch die kleinere Variante für 65 Dollar ist nicht mehr verfügbar.

Die Amerikaner scheinen verrückt nach Steinen zu sein. Bereits 1975 hatte der Unternehmer Gary Dahl die Idee, Augen auf Steine zu kleben und diese als Haustiere zu verkaufen. Sie kamen in einer Box und mit einer Aufzucht und Pflegeanleitung. Seine „Pet Stones“ für 4 Dollar waren der Hit im Weihnachtsgeschäft Ende der 70er Jahre und verkauften sich alleine im ersten Jahr 1,5 Millionen mal.

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