War das Scheitern vorprogrammiert? Wie Software-Gigant Microsoft unserer Redaktion heute über eine Art Push-Notification als Kurz-Pressemitteilung direkt in unserem digitalen Posteingang mitteilte, funktioniert das weltweit verbreitete und beliebte E-Mail-Client-Programm Outlook aus dem Microsoft Office Paket nicht mehr. Bei dem Versuch, nach Erhalt der Nachricht auf das von Microsoft Outlook bereitgestellte Postfach zuzugreifen, offenbarte sich unseren Redakteuren lediglich ein ausgegrauter Bereich. Der Service ist damit nicht mehr verfügbar. Die Nachricht kam zweifelsohne überraschend, da Microsoft Outlook gerade erst kürzlich, nämlich etwa eine halbe Stunde vorher, gestartet wurde.
Eine erste Internet-Recherche zeigt, dass dies kein Einzelfall ist. In einschlägigen Branchenforen häufen sich Kundenhinweise, dass auch andere Microsoft Office Produkte nicht mehr funktionieren. Die ältesten Beiträge gehen dabei bis in die 90er Jahre zurück. So hatte das Unternehmen in der Vergangenheit schon verkündet „Microsoft Office Word funktioniert nicht mehr“, „Microsoft Office Excel funktioniert nicht mehr“ und „Microsoft Office Powerpoint funktioniert nicht mehr“. Auch zu den Services OneNote, Access und Publisher lassen sich ähnliche Meldungen finden. Auf Anfrage bei der Pressestelle des Unternehmens, wiegelt diese jedoch beschwichtigend ab. Bei all diesen Nachrichten handele es sich lediglich um sogenannte „Fehlermeldungen“, also eine Art Falschmeldungen. Dem Konzern und seinen Softwareprodukten ginge es angeblich ganz hervorragend.
In einer weiteren Zeile der Mitteilung gab das Unternehmen sodann auch bekannt, es werde aktuell nach einer Lösung für das Problem gesucht. Ein von unserer Redaktion hinzugezogener Experte und Microsoft-Kenner, der von 1997 bis 2007 als Büroklammer bei der Büroanwendung Microsoft Office Word gearbeitet und in dieser Funktion Microsoft-Kunden beraten hat, hält das für Schönfärberei. Die Lösungssuche ende stets mit einem Abbruch und anschließendem Neustart. Jeglicher Rettungsversuch sei zum Scheitern verurteilt. Der Fachmann, der namentlich ungenannt bleiben möchte, gibt an, einen Doktortitel in Germanistik und Sozialwissenschaften zu besitzen. Letztendlich bleibe nur der postalische Beschwerdeweg, „Anscheinend wollen Sie einen Brief schreiben,“ konstatiert er und bietet auch gleich seine Hilfe an.
Die Zukunft von Microsoft Office Outlook ist derweil weiter ungewiss. Möglicherweise gelingt es, die Anwendung noch einmal zu sanieren und einen sauberen Neustart zu wagen – die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit vorausgesetzt. Möglicherweise muss aber auch eine Übergangsgesellschaft gebildet werden und das Programm geht in der Schwester-Unit MS Paint auf, der einzigen Microsoft Beteiligung, die seit ihrem Bestehen scheinbar noch keine Probleme hatte. MS Paint hat derzeit in Deutschland etwa 29 Nutzer und ist somit sogar größer als Google Plus.