FDP-Chef Lindner glaubte an die Internet-Päpstin

Christian Lindner ist heute vielen vor allem für seine politische Arbeit in der FDP bekannt. Die wenigsten aber wissen, dass Lindner auch schon einmal selbst ein Startup gegründet hat. Es war inmitten der Dotcom-Blase, als er mit seiner Firma Moomax und seinen Mitgründern Christopher Peterka und Hartmut Knüppel eine Idee hatte.

Zu jener Zeit entstanden viele Geschäftsmodelle rund um virtuelle Identitäten. Robert T-Online spukte durch das Werbefernsehen und im „Second Life“ spielten Menschen ihr Leben virtuell nach. Alles deutete darauf hin, dass in The Next Big Thing in der Interaktion mit Avataren und künstlichen Intelligenzen stecken könnte. Mit einem Stammkapital von 30.000 Euro starteten die drei Gründer. Schnell fand sich ein Kapitalgeber, der weitere 600.000 Euro zusteuerte. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) rundete die Fainazierung auf 2 Millionen Euro auf.

Moomax sollte virtuelle Avatare entwickeln und den Anfang machte die „virtuelle Päpstin“, die 2001 ihre Osterbotschaft verkündete und zur virtuellen Audienz bat. In über 7.000 Fragen wusste die Päpstin eine Antwort und war damit wohl eine legitime Vorgängerin von Apples Siri oder Amazons Alexa, wenngleich ungemein religiöser. Psychologen, Linguisten, Programmierer und Medienschaffende hatten an dem Projekt mitgewirkt, das ein Showcase für das Können der Moomax sein sollte.

Lindner glaubte damals an den Erfolg des Geschäftsmodells. Mit dem Zusammenbrechen der Dotcom-Firmen verlor Lindners Startup aber den Großteil potenzieller Kunden und ging somit mit unter. Lindner veröffentlichte sein Wissen in dem Buch „Avatare – Digitale Sprecher für Business und Marketing“ (hier auf Amazon), konzentrierte sich danach aber vollends auf die Politik. Erst 2015 äußerte er sich wieder öffentlich zu seinem Umgang mit dem Scheitern als Startup-Gründer. Lindners Wutrede entflammte schnell zum viralen Hit.

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